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  Nanni Balestrini
geboren 1935 in Mailand, zählte in den 60er Jahren zu den Mitbegründern einer wiedererstarkenden neoavantgardistischen Strömung in Italien. In Romanen wie "Wir wollen Alles" und "Die Unsichtbaren" verarbeitete er die Geschichte der Autonomen Bewegung aus Sicht der Aktivisten und gilt damit bis heute neben prominenten Theoretikern wie Toni Negri und Sergio Bologna als wichtigster Historiker der revolutionären Bewegung Italiens zwischen 1968 und 1977.
Während der Repressionswelle 1978, die tausende AktivistInnen ins Gefängnis brachte, konnte Nanni Balestrini nach Frankreich flüchten. Heute lebt er in Paris und Rom.
Parallel zu seiner literarischen Produktion betrieb er maßgebliche Forschungen auf dem Gebiet des Visuellen. Ausgehend von der materiellen Seite des Wortes und unter Verwendung verschiedenster Verfahren und Materialien [bedrucktes Papier, Stempel, Plastik, Druckplatten, Landkarten, neue Technologien, öffentliche Skulpturen ...] hat er ein Universum an Wort- Bildern unserer Zeit entworfen, eine große visuelle Erzählung, bei der das Berichten von Fakten sich mit einer ästhetischen und sozialen Reflexion vermischt.
Er hat an zahlreichen Ausstellungen in Italien und im Ausland teilgenommen, 1993 war er auf der Biennale von Venedig vertreten. In jüngerer Zeit gestaltete er Ausstellungen in der Galerie Mazzoli [Modena], im Museum für zeitgenössische Kunst MACRO [Rom] und bei der Fondazione Morra [Neapel] sowie bei der Fondazione Mudima [Mailand].
 
Ferdinand Schmatz  | Petra Ganglbauer